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HERZKLOPFA Tourismusmagazin 2/2015 - Europa im Herzen von Wangen

Direkt an der Route treffen Radfahrer auf den Routot-Platz in der Ortsmitte. Er sym- bolisiert die seit 1992 bestehende Partner- schaft Wangens mit neun Gemeinden in der französischen Region de Routot – rund 40 Kilometer von Rouen entfernt. Sie wird durch viele Vereinsaktivitäten und eine rege Teilnahme der Bevölkerung mit Leben er- füllt. Auf dem Platz ist je ein Baum den ein- zelnen Partnergemeinden gewidmet. In diesem Jahr ist mit La Haye de Routot sogar eine zehnte Kommune hinzugekom- men. Ein willkommener Anlass für Daniel Frey, gemeinsam mit dem Schülersym- phonieorchester von vier Schulen in die Normandie zu reisen. „Zwei Jahre vor der ‚Silberhochzeit‘ unserer Partnerschaft be- kommen wir noch einmal Nachwuchs“, freut sich der Wangener Bürgermeister am Ran- de der Feierlichkeiten. „Der Ort ist nun nicht nur Teil der gemeinsamen Jumelage zwi- schen Wangen und der Region de Routot, sondern auch ein Bestandteil der deutsch- französischen Freundschaft!“ Muss nun ein zehnter Baum auf dem Platz der Partner- schaft gepflanzt werden? „Der hinzugekom- menen Gemeinde wird ebenfalls ein Baum gewidmet“, bestätigt der Schultes, „aber er steht schon auf dem Platz!“ In der Tat: Die weitsichtigen Wangener hatten bereits vorgesorgt und zwölf Bäume gepflanzt. „Es bleiben noch zwei als Reserve für weiteren Zuwachs“, schmunzelt Frey. Während die Drahtesel auf dem Routot- Platz noch eine Weile rasten, lohnt sich ein Abstecher in die wenige Schritte entfernte evangelische Kirche. Seit 1511 ist ein Sa- kralgebäude am Ort belegt, das nach drei- einhalb Jahrhunderten jedoch nicht mehr den Ansprüchen der Gläubigen gerecht wurde. So steht im Bericht des Göppinger Dekans vom Jahre 1835: „Die Kirche ist ... so finster auf der linken Seite, dass die dort sitzenden Weiber ... an trüben Tagen das Lied nicht lesen können. Die ledigen Mannspersonen sind ohne alle Aufsicht im Chor und streiten sich oft wegen zu engen Raums. Auch kann es ... sommers, wenn Europa im Herzen von Wangen Die Schurwaldroute ist ein Erlebnis für Radwanderer. In der Ortsmitte der Gemeinde Wangen lässt sich gut Pause machen – und Interessantes entdecken. Foto:GemeindeWangen die Kirche voll ist, auf der Kanzel vor Dunst nicht ausgehalten warden.“ Die Wangener waren der gleichen Meinung und gründeten in den 1880er-Jahren eine Stiftung, um auf ein neues Gotteshaus zu sparen. Viele gaben reichlich, sogar der berühmte Pfarrer Christoph Blumhardt aus Bad Boll brachte 70 Mark für die In- nenausstattung ein; sein Name ist auf dem Taufstein in goldener Schrift verewigt. Mehr als das Tausendfache war an Investitionen nötig, umgerechnet eine halbe Million Euro, bis zum Adventsfest 1888 die neue Kir- che mit einem Festgottesdienst eingeweiht werden konnte. Heute zählt sie zu den we- nigen stilistisch unveränderten Beispielen der damals modernen Neogotik. Der für die Region seltene Bau in rotem Klinker ist ei- nen Besuch in Wangen wert. p Info .................................................................. www.gemeinde-wangen.de .................................................................. Wangen38 p

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