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HERZKLOPFA Tourismusmagazin 1/2015 - HOPFEN & MALZ: Bier ist ein liebenswertes Produkt

Bier ist ein liebenswertes ProduktBei einer Führung in der Geislinger Kaiser-Brauerei erfahren Gäste, wie das Bier produziert wird, das sie probieren. Inhaber Ulrich Kumpf erklärt für Herzklopfa historische Hintergründe – und was es mit den saisonalen Sorten auf sich hat. Ein bitterkalter Winterabend in Geislingen an der Steige. Hoch türmt sich der Schnee, gibt schmale Wege frei für die Passanten, die durch die Dämmerung huschen. Unentwegt rieseln weiter die Flocken und geben dem geschäftigen Treiben eine heime- lige Atmosphäre. Wenige Gassen von der Altstadt entfernt wird es ruhiger, eine unscheinbare Toreinfahrt gibt den Blick frei auf vier hoch aufragende Metalltanks. Willkommen bei der Kaiser Brauerei. Gerade eilt eine Besuchergruppe ins Sudhaus – dort ist es wärmer und vor allem trocken. Ein Mann mit lederner Schürze und einem gezwirbelten Schnauzbart wartet, bis alle Neugie- rigen eingetreten sind und schließt die Tür zum Schutz vor dem Schneetreiben: „Schauen Sie uns Brauern über die Schulter“, beginnt Günter Heckmann die Besichtigung, „hier erfahren Sie, wie a gscheits Bier entsteht!“ Dann zeigt er auf eine große Ta- fel, die den Werdegang des begehrten Getränks veranschaulicht. „Das geschrotete Malz wird mit Brauwasser aus unserem eige- nen Brunnen gemaischt“, so der Gästeführer, „beim sogenann- ten Abläutern gewinnen wir die feine Würze, die unter Zugabe von Naturhopfen intensiv gekocht wird.“ Beim nun folgenden Rundgang durch die Brauerei erklärt Heck- mann die weiteren Produktionsschritte: Im Anschluss an das Kühlhaus beginnt die Gärung, ausgelöst durch die Reinzucht- Hefe. Der Alkohol und die prickelnde Kohlensäure entstehen. In dieser Phase entwickeln sich auch die Aromen und der sorten- typische Geschmack. Schließlich ist die Führung unterhalb der großen Tanks angelangt. Günter Heckmann zeigt nach oben: „Hier reift das gscheite Bier bei behutsam kalten Temperaturen besonders lange, denn für die Qualität setzen wir unseren wert- vollen ‚Rohstoff Zeit‘ ein – und das werden Sie nachher schme- cken!“ Die Hefe ist das Geheimnis Während sich die Gäste schon auf ein frisch Gezapftes freuen, wird auf der anderen Seite des kleinen Hofes konzentriert gear- beitet. Einige Stufen führen hinauf in die Schaltzentrale der Brau- erei. An mehreren Monitoren verfolgen hier zwei Männer das Geschehen; aus dem Nachbarraum zischt es in regelmäßigen Abständen. „Zur Zeit ist unser naturtrübes Keller Pils an der Rei- he“, erklärt Ulrich Kumpf, „das ist ein Bier in seiner ursprüng- lichen Art: Ohne Filterung, mit den Inhaltsstoffen unserer eige- nen Bierhefe.“ Er steht auf und zapft aus einem Hahn das frische Gebräu: „Die Hefe prägt ein Bier in besonderem Maße. Sie wird gehegt und gepflegt und ist das Geheimnis einer jeden Brau- erei“, sagt der Inhaber mit ruhiger Stimme und nippt am Glas. Im Jahr 1881 begann Kumpfs Urgroßvater mit dem Braubetrieb. Als Wirt der Gastwirtschaft „Zum Deutschen Kaiser“ brauchte er Bier für seine Gäste und wollte es selber brauen – obwohl es bereits rund 20 Konkurrenten in Geislingen gab. Schon Jahrhun- derte vorher führte nämlich innovativer Tatendrang zu einer un- gewöhnlichen Brauerei-Dichte in der Fünftälerstadt. „Hier wurde mehr Bier produziert als in München“, lacht Kumpf,„gut gelegen Foto:WRWagner/Pixelio.de Hopfen & Malz10 p

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