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Heinrich Landerer

25 Nicht nur in der Größe der Anstalt gab es Veränderungen. Seit 1858 war Landerer Alleineigentümer des Anwesens, da er Gustav Werners Anteil übernommen hatte. Dieser benötigte das Geld offenbar für Neuerwerbungen seines Reutlinger Bruderhauses. Im folgenden Jahr erwarb Landerer den Freihof, ein 20 Hektar großes Bauern- gut in der Nähe des Christophsbades. Seine Erfahrungen hatten ihn gelehrt, dass für manche Kranke eine sinnvolle produktive Beschäftigung förderlich war und das Gefühl der persönlichen Leistungsfähigkeit sich positiv auf ihren Zustand auswirken konnte. So bot er neben verschiedenen, vor allem haus- wirtschaftlichen Arbeiten innerhalb der Anstalt nun auch eine Betätigung in landwirtschaftlicher Form an. Mit dem Freihof gründete Landerer die erste württembergische „Irrenkolonie“ über- haupt und trug wesentlich zur Etablie- rung dieses neuen Systems bei. 1866 veröffentlichten Landerer und sein damaliger zweiter Arzt Dr. Albert Landenberger einen Bericht über den 15-jährigen Bestand der Anstalt und über deren Leistungen. Mit dieser Pu- blikation wollte man sowohl dem kö- niglichen Medizinalkollegium als auch interessierten Kollegen Einblicke in die Arbeit des Christophsbades geben. Landenbergers Beschreibung des An- wesens verschweigt nicht das leicht inhomogene Erscheinungsbild der An- staltsgebäude, die schließlich „nicht nach bestimmten Prinzip und einem abgerundeten Plan hergestellt“ wor- den waren. Das Ganze gleiche einer aufstrebenden und wachsenden Kolo- nie und mache bei aller Unregelmäßig- keit einen sehr freundlichen Eindruck. Die Anstalt verfügte damals über zehn größere Wohnsäle, drei große gemein- schaftliche Wohnzimmer, zehn große Schlafsäle mit acht bis 20 Betten, zwölf größere Schlafzimmer für bis zu vier Betten, 15 lsolierzimmer und 60 Zellen. Aufstrebend und freundlich

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