Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Heinrich Landerer

21 Zu Beginn der 1850er-Jahre reifte in Landerer allmählich das Vorhaben, die Gebäude des Bades zur Einrichtung einer Heilanstalt für psychisch Kranke zu nutzen. Zunehmend hatte er sich für die Psychiatrie interessiert und entspre- chend weitergebildet. Dabei war Landerers Kontakt zu Dr. Al- bert Zeller, dem Leiter der Heilanstalt Winnental, von erheblicher Bedeutung. Im Sommer 1851 kündigte er dem Frau- enstift, das nach Kirchheim unter Teck verlegt wurde. Damit stand ihm wieder das gesamte Anwesen zur Verfügung. Zur Vorbereitung und Anregung un- ternahm er im Oktober und November desselben Jahres eine ausgedehnte Reise, bei der er mehrere deutsche Heilanstalten besichtigte, darunter Ille- nau, Stephansfeld, Eichberg, Siegburg, Frankfurt und abschließend Winnental. Mit der Gründung einer Anstalt in Göp- pingen plante Landerer auch, der enor- men Knappheit an psychiatrischen Pfle- geplätzen zu begegnen, die damals im Königreich Württemberg herrschte. Die staatlichen Einrichtungen in Zwiefalten und Winnental litten unter hoffnungs- loser Überfüllung, manchmal mussten Patienten jahrelang auf einen Platz in der entsprechenden Anstalt warten. Grund für diesen Missstand war vor allem der knappe Staatshaushalt, der keine ausreichenden Mittel für Anstalts- neubauten vorsah. Eine Privatanstalt wie das Christophsbad versprach daher eine gewisse Entlastung, zumal Lande- rer sich von vornherein bereit zur Auf- nahme von Staatspfleglingen zeigte. Doch seine Bitte um ein staatliches Dar- lehen, mit dem Umbaumaßnahmen finanziert werden sollten, wurde trotz Fürsprache des Göppinger Gemeinde- rats abgelehnt. So war Landerer, wie schon knapp elf Jahre zuvor bei der Gründung der Ba- dekuranstalt, erneut weitgehend auf sich allein gestellt, als er am 1. Mai 1852 mit drei Patienten das Christophsbad eröffnete. Fachlich unterstützt wurde er dabei durch den praktischen Arzt Dr. Gustav Jung, der sich allerdings nicht fi- nanziell an der Anstalt beteiligte. Gründung der Heilanstalt

Seitenübersicht