12 p LÖWENPFADE p Die Löwenpfade sind sozusagen das Sahnehäubchen der Konzeption? Genau. Sie bekommen ein Siegel, dass sie bestimmten Kriterien und Anforderungen entsprechen. Touristen und Besucher orientie- ren sich nämlich immer mehr an solchen Zertifikaten, wenn sie ih- ren Urlaub planen. Manche Tourismusverbände nehmen sogar nur noch zertifizierte Wege in ihre Werbung auf. p Wenn man in der Liga mitspielen will, bleibt nichts anderes übrig, als ebenfalls solche Qualitätswege einzurichten. Andere Landkreise haben das schon recht gut umgesetzt, zum Beispiel die Grafensteige in Bad Urach oder die Traufgänge in Albstadt. Wir wissen, dass wir im Landkreis Göp- pingen ein hervorragendes potenzial haben, um das Thema Qualität in den Vordergrund zu rücken. der „Albtraufgänger“ ist bereits ein zertifizierter Wanderweg, der sehr gut angenommen wird. Mit seinen sechs Etappen ist er für eine Mehrtages- wanderung geeignet. die Löwenpfade dagegen sind Halbtages- oder Tagesrundtouren, werden aber ebenfalls die Qualitätskriterien erfüllen. Besucher orien- tieren sich immer mehr an Qualitäts- wegen, die zertifiziert sind. p Löwe trifft Barbarossa! Sozusagen, aber am Hohenstaufen haben wir insbesondere die Schwierigkeit, dass der Asphaltanteil zu hoch ist. Gute Infrastruk- tur wirkt sich in diesem Fall nachteilig aus. Wir hatten auch ge- plant, eine drei-Kaiserberge-Runde zertifizieren zu lassen, aber auch das ist aufgrund des zu hohen Asphaltanteils nicht machbar. diese Strecke haben wir deswegen erst einmal zurückgestellt. Es wird zwar einen drei-Kaiserberge-Weg geben, aber leider zunächst ohne Zertifizierung. p Am Albtrauf dagegen findet man naturnahe Wege und Pfade überall. Rund um Geislingen an der Steige, im Oberen Filstal und im Lautertal lassen sich viele neue, attraktive Wege nutzen. den Anfang macht die Felsenrunde in Bad Überkingen – mit offizieller Einweihung am 7. Juli 2017. Bei der Markierung dieses Wegs habe ich vor Ort selbst mitgewirkt. Mit Leiter und Rucksack, Markierungszeichen, Hammer und Nägeln sind wir den Weg abgelau- fen. Ein anstrengendes und eindrucksvolles Er- lebnis! p Was muss ein Wanderweg vorweisen, um eine Zertifizierung zu erhalten? Zur Beurteilung wird ein Weg in Abschnitte von jeweils vier Kilo- metern unterteilt, die einzeln nach einem punktesystem bewertet werden. In jedem Abschnitt muss eine Mindestpunktzahl erreicht werden, damit der Weg zertifiziert werden kann. Beispielsweise darf er nur einen maximalen Asphaltanteil von 20 prozent haben. Mindestens 35 prozent der Strecke muss aus pfaden oder natur- nahen Wegen bestehen. Außerdem spielt die Geräuschkulisse eine Rolle – so wirkt sich Autobahnlärm in der Nähe negativ aus. Extra punkte gibt es für Sehenswürdigkeiten, Aussichtspunkte und an- dere Abwechslung in der Landschaft. p Durch die Autobahn bei Mühlhausen im Täle konnte deshalb die dort verlaufende Etappe des Alb- traufgängers nicht zertifiziert werden ... ... weshalb er dort „Goißatälesweg“ heißt. Aber in diesem Fall steht jetzt eine Neubewertung an, und wir haben nun einen Wegeverlauf gefunden, um die Zertifizierung zu ermöglichen und so den Lückenschluss beim Albtraufgänger offiziell hinzu- bekommen. das wird Ende des Jahres im Rahmen der Freizeitwegekonzeption abgeschlossen sein. p Das war während der heißen Tage im Juni, nicht wahr? Oh ja, wir haben ziemlich geschwitzt! Eine schöne Abwechslung zum Büroalltag. Vor allem war es toll, nach drei Jahren planung das Ergebnis zu sehen – die ersten Schilder, die montiert werden, die ersten Zeichen, die an den Baum kommen – das ist halt etwas ganz anderes als die theoretischen Beratungen über einer Karte. Alle Akteure, die das Ganze derzeit umsetzen und draußen unter- wegs sind, können stolz auf ihre hervorragende Arbeit sein. p Dann bleibt nur noch zu hoffen, dass die Gäste das neue Qualitätsangebot annehmen und jetzt erst recht in den Landkreis Göppingen kommen. der nächste Schritt besteht darin, die Hotellerie und Gastronomie dazu zu bewegen, unser gut entwickeltes We- genetz zu kommunizieren und zusätzlich ent- sprechende pauschalangebote für Gäste zu ent- wickeln. Sei es, um nur einen Tag zu wandern, dann könnten spezielle Essensangebote bewor- ben werden, oder auch für ein Wochenende zum Wandern mit Übernachtung. Wir schaffen jetzt die Grundlagen seitens der Infrastruktur, und die touristischen dienstleister oder Leistungsträger sind danach gefragt nachzulegen. Alle Akteure können stolz auf ihre hervorragende Arbeit sein. p Wieviele Löwenpfade wird es geben? Momentan haben wir zehn Strecken geplant, die zwischen sechs und 18 Kilometer lang sein werden. Viele davon sind im Bereich des Oberen Filstals zu finden – auch im Lautertal und am Hohenstaufen soll es jeweils einen geben. ...................................................................................... www.loewenpfade.de ...................................................................................... p Auch online werden die Löwenpfade durchstarten! Es wird eine Website geben, die sich derzeit noch im Aufbau befin- det. dort sind die Informationen als erstes zugänglich. Am Anfang sind noch nicht sofort alle Löwenpfade vorhanden, sondern schritt- weise, wenn sie zertifiziert sind. Sie werden auch auf portalen wie zum Beispiel Outdooractive.com zu finden sein. Bis Ende des Jah- res sollen alle Wege soweit fertiggestellt und zertifiziert sein, dass wir im Januar 2018 auf der Tourismusmesse CMT in Stuttgart ge- druckte Werbematerialien präsentieren können. dazu werden unter anderem eine Wanderkarte und Wanderbroschüre gehören. p